Am Mittwoch fahren Alina und ich nach Karagwe, um den Baustart der Karalo Primary School einzuleiten. Gemeinsam mit William, dem Sportlehrer, sehen wir uns die erbrachte Contribution der Schule an. Innerhalb von 20 Tagen hat es die Schule geschafft, Ziegelsteine, Sand und Zement zu organisieren. Im Verlauf der Bauarbeiten wird die Community außerdem mithelfen, Wasser zu transportieren, um den Bau schneller voran zu bringen. Es ist unglaublich welche Motivation hinter den Eltern, Schülern und Lehrern steckt. Und es zeigt, dass der Bau des Klassenraums unfassbar wichtig für die Gemeinschaft und die Schule ist.
Der Distrikt hat es auch theoretisch geschafft, das Geld zu organisieren. Jedoch streikt seit mehreren Tagen das nationale Überweisungssystem und so kann das Geld noch nicht überwiesen werden. Ich mache dem District Education Officer (DEO) Mr. Mwesiga klar, dass ich erst das Geld übergeben kann und will, wenn jeder seine Beteiligung erfüllt hat. Aus den Erfahrungen, die ich durch die Arbeit für Jambo Bukoba erlangt habe, ist es wichtig, mit Nachdruck an Probleme zu gehen. Mir wird versichert, dass das Geld morgen da ist und ich gebe mich damit zufrieden.
Mit William und Alina besichtige ich den Schreiner. Dieser soll für den neuen Klassenraum Schulbänke bauen. Neben 20 Schultischen für über 60 Kinder werden auch noch ein Lehrerschreibtisch und zwei Stühle in Auftrag gegeben.
Am nächsten Morgen, wir haben bei David geschlafen, erhalte ich erfreuliche Nachrichten vom DEO. Das Überweisungssystem funktioniert wieder und das Geld wird heute überwiesen. Da nun jeder seine Beteiligung erfüllt hat, kann der Vertrag („Memorandum of Understanding“ (MoU)) unterschrieben werden. Zuerst unterschreibt der DEO das Formular. Anschließend fahren wir an die Karalo School, wo William und die Chairperson (administrative Leitung der Schule) auf uns warten. Nach dem Unterschreiben übergebe ich die erste Bezahlung an die Schule. Von nun an kann der Bau starten und die erste Phase ist abgeschlossen.
Nachdem Anfang Februar die Idee aufkam und wir während vielen Treffen Einzelheiten besprochen haben, können die Bauarbeiten endlich losgehen. Spätenstens im Juni wird ein neuer Klassenraum für die Karalo Primary School bereitstehen und die Kinder haben genügend Platz, um gleichzeitig unterrichtet zu werden.
Es ist ein wahnsinnig schönes und auch erleichterndes Gefühl und ich freue mich auf das Endresultat. Selbstverständlich werde ich immer mal wieder an die Schule fahren und den Bau besichtigen. David, der Freiwillige aus Karagwe, benötigt nur 10 Minuten zur Schule und wird bei anfallenden Problemen schnell zur Stelle sein.