X-Street und Kampala

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Mittwoch, den 21. Mai, verlassen Irina und ich Kisumu Richtung Uganda. Bei anderen Freiwilligen werden wir in Jinja unterkommen. Carl und Christoph sind von derselben Organisation wie Irina (Artefact) und zeigen uns die Stadt Jinja. Es sind zwar nur einige hundert Kilometer, die wir zurückgelegt haben, aber auch diese Stadt und die Leute unterscheiden sich von Kenia und Tansania. Jinja wirkt auf mich ähnlich wie Kisumu- eine von Touristen viel besuchte Stadt. Die Stelle, an der das Wasser vom Victoriasee über den Victoria Nil in den Weißen Nil fließt ist sehr beliebt und auch mit Hotels bestückt. Der Weiße Nil geht dann später mit dem Blauen Nil in den Nil über. Wie auch schon in Kisumu erprobt, genießen wir das Wetter, die Leute und die entspannte Atmosphäre und Produktivität wird ein Fremdwort.

Kreativität

Am Donnerstag lerne ich 2 Jungs der Organisation „X Street Uganda Basketball Academy“ kennen. Sie haben die NGO vor kurzem gegründet und wir kommen ins Gespräch über NGO´s im sportlichen Bereich. Am Freitag (23. Mai) besuche ich sie dann in ihrem kleinen Office und sie erzählen mir mehr über ihre Organisation:

Das X-street Team besteht aus 10 (ca. 25 Jahre) motivierten Freiwilligen, die die Organisation 2012 gegründet haben. Als Community based Organization ist das Hauptziel, Jugendliche davor zu bewahren auf die Straße gehen zu müssen und nach der Schule in Sportprojekten ihre Zeit vertreiben. Ähnlich wie Jambo Bukoba nehmen sie Sport als Schlüssel, um die Jugendlichen und Kinder zu erreichen. X-Street ist in Jinja in vier Slums, welche die höchste Straßenkinderanzahl aufweisen, aktiv.

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Projekte werden von jedem Mitarbeiter einfach gestartet und richten sich nach folgenden Oberprojekten:

1: Basketball for Social Change
Durch Basketball und andere Sportarten (u.a. Mädchenfußballtraining) sollen die Kinder wie bei Jambo Bukoba verschiedene Funktionen, wie Teamgeist, Selbstbewusstsein usw. antizipieren. Gleichzeitig stellen die Nachmittags- und Wochenendsangebote für Kinder die Möglichkeit dar, sich nicht nur auf den Straßen und in den Vierteln zu langweilen und wohlmöglich Drogen zu nehmen, sondern sich sportlich zu betätigen.

2: Artprogram
Durch Malen, Theater, Breakdance und andere Projekte können die Kinder Ihre Sorgen verarbeiten und finden eine Möglichkeit, ihre Probleme auf künstlerische Weise auszudrücken.

3: Lifeskillsprogram
Hierzu zählen Projekte wie Workshops über die Kinderrechte, Garten AGs, Drugfree und „Kleider für Gesundheit“ Aktionen. Alle Programme zielen darauf ab, den Kindern und Jugendlichen über Workshops und materielle Unterstützung unter die Arme zu greifen.

Im Anschluss stelle ich kurz Jambo Bukoba vor und wir reden über verschiedene Kooperationsmöglichkeiten. Neben der medialen Kooperation über soziale Medien ist der Austausch von Erfahrungen und Netzwerken wichtig. Wir können über Hindernisse und Lösungsansätze reden und Projekterfahrungen weitergeben. Da die Mitarbeiter von X-Street sehr jung sind haben sie einen sofortigen Draht zu den Kindern und Jugendlichen. Ich persönlich habe selten so eine motivierte und leidenschaftliche Gruppe gesehen. Die meisten haben in sehr guten Universitäten development management oder social research studiert. Die Organisation kann durch wenige Mittel viel erreichen und hat mich total beeindruckt.

X Street Team

Nach den tollen Eindrücken geht es am Samstag nach Kampala. Dort treffen wir verschiedene Freiwillige und schauen das Championsleague Finale. Kampala ist riesig und wir schlafen in einem Guest House neben der Gaddafi National-Mosche, die größte in Ost Afrika. Montag trete ich den Rückweg nach Bukoba an und eine gemütliche Reise liegt vor und hinter mir.

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Es ist das Gefühl von Heimat, welches mich umgibt, sobald wir die Ausfahrt nach Bukoba nehmen. In nunmehr 10 Monaten bin ich angekommen und habe das Land, die Menschen, aber vor allem die Willkommenskultur schätzen gelernt. Ihr habt sicherlich schon wahrgenommen, dass ich mit dem Blog leicht in Verzug bin, weswegen ich während dem Verfassen des Beitrags schon kurz vor meiner Abreise stehe. Um mich nicht länger damit zu befassen, schreibe ich jetzt auch nicht mehr darüber und berichte Euch lieber über meine letzten zwei Monate in Tansania.

 

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