Da ich am Sonntag, den 20. Juli, meinen Weg nach Dar es Salaam antrete, beginnt nun die letzte Woche meines Freiwilligendienstes. Ich bin natürlich sehr traurig, aber das beste was dagegen hilft ist Ablenkung in Form von Arbeit: Nach Verabschiedungen, Reden, Gesprächen und alltäglichen Problemen steht unsere Reise in den Karagwe Distrikt an. Nach insgesamt fünf Monaten Planungs- und Bauzeit wird der Klassenraum der Karalo School fertiggestellt und ich bin extrem stolz darauf (mehr gibt es in einem gesonderten Bericht).
Auf dem Rückweg übergebe ich noch meinen alten Laptop an die Bugene Primary School. Am Freitag habe ich ein Treffen mit dem Regional Commissioner (ähnlich dem Ministerpräsidenten in Deutschland) und er verabschiedet mich mit vielen Geschenken und einem Danksagungsbrief. Nach diesem Treffen, heißt es noch einmal das letzte Wochenende zu genießen, ehe es nach Hause geht.
Am Freitag nimmt mich Afsal, ein tansanischer und muslimischer Freund, mit in die Moschee und zu seiner Familie. Es ist Fastenmonat Ramadan und ich habe die Ehre, Afsal mit in die Moschee zu begleiten. Er schenkt mir ein Kaftan (Bild unten), zeigt mir die Räumlichkeiten, wir sprechen über die Rituale und Verhaltensweisen. Ich frage viel nach und bin sehr beeindruckt, wie schnell ich in die Gemeinschaft aufgenommen werde. Um 7 Uhr -Sonnenuntergang- geht das Gebet los. Das Gebet dauert höchstens 10 Minuten und endet damit, dass sich alle Grüßen, unterhalten und zum Essen begeben. Afsal stellt mich seiner Familie vor und gemeinsam mit 20 Personen brechen wir das Fasten. Ich bin sehr gerührt von der Gemeinschaft, den Ritualen und den Eindrücken.
Die meisten Freiwilligen werden sich in den kommenden Wochen aus Bukoba verabschieden, ehe eine neue „Generation“ kommt. Mit einem komischen Gefühl wache ich Samstags auf und begreife, dass mein letzter Tag in Bukoba angebrochen ist. Neben dem Einkaufen von Mitbringseln, lasse ich mir noch ein tansanisches Hemd schneidern. Am Abend treffen wir uns alle zum Abschiedsessen. Ich werde traurig, aber weiß, dass dieses Jahr unvergesslich war und ich sowieso wieder kommen werde. Morgen werde ich aufwachen und meine Heimfahrt antreten. Mehr dazu im nächsten Beitrag.