Karibu Bukoba (Wilkommen in Bukoba)

Während in Deutschland der erste Schnee fällt, scheint in Bukoba bei stabilien 25 Grad die Sonne. Wir befinden uns gerade in einer kleinen Regenzeit, d.h. ich werde jeden zweiten Tag vom Regen geweckt. Doch nun zu meiner letzten Woche ( 18.-24.):

Teambesprechung

Die Woche beginnt, wie so oft, mit Büroarbeit. Neben der Buchführung erstelle ich einen Kalender für das nächste Jahr. Dieser soll die Kommunikation zwischen Deutschland und Tansania verbessern. Da ich immer noch nicht richtig gesund bin, kann ich nicht mit auf Schulbesuche gehen. Wir haben fast alle Schulrenovierungen abgeschlossen und auch die Kassambya Primary School kommt voran:

Schulrenovierung Kassambya Schulrenovierung Kassambya

Am Donnerstag besuche ich das „St. Nicholaus Children´s Center“ in Kemondo (30 Km von Bukoba). Das Waisenhaus wurde vor zwei Jahren gegründet und beheimatet 18 Kinder, darunter auch geistig und körperlich behinderte Personen zwischen zwei und 17 Jahren. Das Ziel ist es, den Kindern nach dem Abschuss der Schule einen direkten Einstieg in die Arbeit zu erleichtern.

Besuch in Kemondo

Ich bringe einen Fußball mit und wir spielen ein wenig. Das Waisenhaus bildet für Kinder, Betreuer und Freiwillige eine große Familie, die Sonntags in die Kirche geht, gemeinsam isst und auch an Weihnachten zusammenbleibt. Diese familiäre Atmosphäre schafft gleichzeitig eine bemerkenswerte Inklusion. Die Kinder helfen sich gegenseitig und die soziale Kompetenz ist, wie auch in dem Waisenhaus in Rulenge, unheimlich hoch.

Gemeinsam stark im Waisenhaus in Kemondo

Da ich bei Jambo Bukoba relativ wenig direkten Kotakt zu Kindern habe (Bonanzas und Schulbesuche ausgenommen) nehme ich mir vor auch in Zukunft öfter vorbeizuschauen. Wenn Ihr noch ein paar Informationen zu dem Waisenhaus wollt, klickt HIER.

Das Radio

Am Freitag bereiten wir die District Bonanzas in Bukoba für Samstag vor. Während Rebecca und ich in einem Lokal sitzen, bemerken wir ein Wagen mit laufendem Motor und ohne Fahrer- ein Regierungsauto. Die drei Personen, denen der Wagen zuzuordnen ist, sitzen seelenruhig vor ihren Getränken. Es vergehen 15 Minuten und wir denken, dass es sich nicht mehr lohnt etwas zusagen, weil sie sicherlich bald aufstehen. Doch dann wird erst das Essen serviert. Während die „hohe“ Regierungsperson zum Waschbecken läuft, mache ich ihn darauf aufmerksam- eigentlich von vornherein verschwendete Zeit. Er reagiert empört auf die „Anschuldigungen“ eines Weißen und behauptet, dass sein ca. 2 Jahre alter Pickup nach einer vierstündigen Fahrt eine große Nachkühlphase benötigt. Was bei Dieselmotoren aus den 90er Jahren stimmen kann, bringt mich  hier (nach ca. 25 Minuten Leerlauf) nur noch zum belächeln. Er behauptet auch, dass ein Leerlauf gar nicht umweltschädlich sei. Er geht wütend zu seinem Platz. 3 Minuten später schickt er den Fahrer, um den Motor abzustellen. Das Phänomen des Motor laufen lassens merke ich hier in einer Vielzahl von Situationen. Es ist meistens die „ich kann es mir leisten“ Einstellung der Regierungsmitarbeiter- sowohl materiell, als auch Stellungsbehaftet. Wie diese Situation jedoch zeigt, bringt es nicht wirklich etwas, die Personen darauf aufmerksam zu machen.

Fragwürdige Werbung

Am Samstag haben wir unsere District Bonanzas in Bukoba. Erneut kommen die Schulen und auch die Jury zu spät. Die Schulen können selten etwas dafür, da die Transportkosten nicht bezahlt werden und sie laufen müssen. Das bringt die Lehrer einer Schule dann auch dazu, sich bei Jambo Bukoba zu beschweren. Es ist immer schade für die anderen Schulen, die schon da sind. Diese beschäftigen wir dann aber mit Spielen oder dem Erlernen des Jambo Bukoba Songs.

Aufwärmtraining a lá Luca

Die Bonanzas sind wie immer ein voller Erfolg und alle haben riesigen Spaß. Die Arbeit als Schiedsrichter ist nicht wirklich einfach, da man seine Augen nicht überall haben kann und bei dem vollen Einsatz schon mal ein Foul passiert. Trotzdem sind die Bonanzas auch eine enrome Bereicherung für mich.

Mannschaftskontrolle

Der Samstag und auch mein Wochenbericht endet mit einem Spieleabend der Freiwilligen. Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich die tristen Monate in Deutschland umgehe. Jedoch weiß ich ganz genau, dass der Schnee mir irgendwo fehlen wird. Aber jetzt genieße ich erst einmal die Sonnenstrahlen und grüße das Kalte Deutschland!

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