Erster Besuch der Karalo Primary School

Nach den Final Bonanzas und der anstrengenden Reise mit den Jambo Bukoba-Mitgliedern aus Deutschland fahren Alina und ich nach Karagwe, um das geplante Schulprojekt voran zu bringen.

Betrachtung des Projektes

Dienstagmorgen (4. Februar) kommen wir nach zweistündiger Fahrt in dem Verwaltungsgebäude des Distrikts in Kayanga an. Hier wartet schon Mr. Kashaija, der District Officer of statistics and logistics, auf uns. Als wir ihm unser Vorhaben unterbreiten, ist er direkt begeistert und organisiert den Schulingenieur des Distriktes. Gemeinsam fahren wir dann in das 10 Km entfernt liegende Dorf Karalo, wo auch die Karalo Primary School liegt. Wie immer an dieser Schule ist der Empfang sehr herzlich. Während der Ingenieur den Klassenraum vermisst – die Grundmauern sind zum Teil schon vorhanden – unterhalten wir uns gemeinsam mit dem Headteacher und dem restlichen Lehrerkollegium über das Projekt. Neben wichtigen Informationen zur Schule gibt uns der Headteacher einen Einblick in die Situation der Schule und die Auswirkungen eines fehlenden Klassenzimmers für die Schüler_innen.

Schhüler der sieten Klasse

Anschließend besichtigen wir den Mathematikunterricht der 7. Klasse. Mit 58 Schüler_innen ist der Klassenraum mehr als voll. Der nicht vorhandene Klassenraum wird dadurch kompensiert, dass sich die erste und zweite Klasse mit dem Unterricht abwechseln oder er draußen stattfinden muss. Die Region Karagwe, in der sich Karalo befindet, schwankt meist zwischen extremen Wetterlagen: Es ist hoch gelegen und somit herrschen bei Sonnenschein sehr heiße Temperaturen und bei Bewölkung extrem kalte. Wenn wir bei Freiwilligen in der Region schlafen, dann gibt es jeden Morgen Tau auf den Blättern und man muss sich vielschichtig anziehen. Es ist für mich kaum vorzustellen, wie hier ein guter Unterricht draußen stattfinden kann. Nach der vierten und siebten Klasse gibt es ein nationales Examen und wer dieses nicht besteht, darf die Schule nicht weiter besuchen. Durch die schlechten Bedingungen und die Auswirkung auf die Konzentration und Lernbereitschaft der Kinder stellt dieses ein konkretes Problem für die Schule, Kinder und Familien dar.

Unterricht im Freien

Nach dem ersten erfolgreichen Treffen verabreden wir uns für den morgigen Mittwoch, um die erste Kostenkalkulation für die Bauarbeiten zu besprechen. Wir fahren zu David, einem Freiwilligen, und fallen müde ins Bett. Am nächsten Morgen leihen wir uns sein Motorrad aus und fahren erneut an die Karalo Primary School. Hier müssen wir – bedingt durch die Verspätung des Ingenieurs – eine Weile warten. Während der Wartezeit gebe ich ein wenig Englischunterricht in dem nicht fertig gestellten Klassenraum. Als der Ingenieur endlich eintrifft, stellen wir dem Schulkomitee unsere Idee vor.  Dieses besteht aus Vertretern der Lehrerschaft, der Eltern und der Chairperson, die die Finanzen der Schule leitet. Die erste standardisierte Kostenkalkulation des Ingenieurs wird durch die Erfahrungen des Komitees verbessert. Am Ende steht der Betrag der Baukosten fest.

Vorbesprechung mit den Lehrkräften

Wie ich auch schon in dem Spendenportfolio ausgeführt habe, ist es uns wichtig, dass wir das Schulgebäude gemeinsam mit der Schule und der Verwaltung bauen. Aus diesem Grund diskutiert das Schulkomitee anschließend über seinen zu ermöglichenden Beitrag. Dieser kann durch monetäre und materielle Mittel erfolgen, sowie durch das Ersetzen der Arbeitskosten durch die Betätigung des eigenen Dorfes. Trotz der schlechten finanziellen Bedingungen schafft es die Schule 25 % zu erbringen. Dieses Ergebnis begeistert und rührt mich sehr. Es ist unfassbar, mit welchem Willen die Schule, die Eltern und das ganze Dorf zusammenhalten und dieses Schulgebäude errichten wollen. Nachdem wir wieder zu Hause sind, schreibe ich alle Informationen und Protokolle zusammen. Aus den Gesprächen mit dem Komitee ist herausgegangen, dass dieser Klassenraum auch neue Tische braucht. In den späteren Klassenraum sollen 20 neue Tische für 64 Schüler_innen stehen, die auch von Unterstützern aus Deutschland übernommen werden.

Meeting des Elternkomitee

Am nächsten Tag geht es wieder zum Verwaltungsgebäude des Distriktes in Kayanga. Dort treffen wir den District Education Officer und den handelnden District Executive Director des Distriktes, Mr. Mwesiga. Er hat schon von unserem Vorhaben erfahren und wir setzen uns mit ihm zusammen, um die Beteiligung des Distriktes an den Bauarbeiten festzulegen. Auch hier ist die Bereitschaft sehr hoch und der Distrikt wird insgesamt 30 % übernehmen.

Alina und Luca mit dem Deo und DED bei der Besprechung der Contribution
Die aufregenden Tage in Karagwe schließen wir mit dem Sportlehrer der Karalo Primary School, William, und seiner Frau in einem Restaurant ab. Danach geht es auch schon wieder zurück nach Bukoba und am Donnerstagabend zügig ins Bett.

Alina und Luca mit Sortsteacher William und seiner Frau
Das erste Treffen mit der Karalo Primary School war aufschlussreich und sehr erfolgreich. Wir haben die Zustimmung für das Bauprojekt erhalten und uns mit allen Beteiligten auf die Verteilung der Kosten geeinigt. Meine Motivation für dieses Projekt steigt zunehmend und ich bin voller Hoffnung, dass wir genug Spenden aus Deutschland erhalten, um dieses Projekt umsetzen zu können. Es gibt auch schon sehr erfreuliche Nachrichten, was den Bau der 20 Tische angeht: Diese werden von Kristine und Walter, Gastprofessoren in Bukoba und aus Deutschland kommend, gemeinsam mit ihren Freunden aus Deutschland finanziert. An dieser Stelle danke ich noch einmal ganz herzlich hierfür und hoffe, dass die insgesamt 1750 Euro zusammen kommen.

Ich wünsche euch einen super Start in das Wochenende und freue mich über positive Rückmeldungen 🙂

Luca

Hier noch einmal das Spendenportfolio Karalo Primary School

Ein Gedanke zu „Erster Besuch der Karalo Primary School

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*