Am Montag meiner dritten Woche in Tansania fertigen wir zusammen die Pläne und Aufgaben für die nächsten Wochen aus. Konstantin wohnt auch noch diese Woche bei uns, weil die Wohnung noch nicht einzugsbereit ist. Anders gesagt: Sie haben erst am Samstag angefangen, die Wohnungen zu entrümpeln- es kann also noch ein wenig dauern. Sandra und Tine fahren nächste Woche nach Kigali (Ruanda), um eine Tanzgruppe für obdachlose Kinder zu besuchen und nach einer möglichen Kooperation mit Jambo Bukoba zu suchen. Gonzaga wird nach Südafrika fahren, um dort an einer Konferenz für Sportorganisationen in Afrika teilzunehmen. Das heißt im Umkehrschluss: Ich bin nächste Woche allein in Bukoba (Konstantin und Sophia mal ausgenommen). Jedoch werde auch ich ein paar Reisen nach Muleba und in andere Regionen unternehmen, um zu sehen, wie die Renovierungen der Schulen vorrangehen.
Aus diesem Grund fahren Gonzaga und ich am dieswöchigen Dienstag (27.8.13) nach Biharamulo.
Die vierstündige Fahrt in die 170 Km entfernte Stadt sind wie immer eine Tortur für die Beine aber die Landschaft eine wahre Augenweide. Dort, wo vor 2 Wochen der Workshop nicht stattfinden konnte, weil keine Transportkosten für die Lehrer erstattet wurden (s. Workshop in Biharamulo fällt aus) treffen wir uns mit dem Sportofficer. Wir fahren in die Kiruruma Schule, die bei den letzjährigen Schulmeisterschaften von Jambo Bukoba in das Finale eingezogen ist und somit eine Schulrenovierung im Wert von 2000 Euro gewonnen hat. Wir werden von dem Lehrerkollegium und selbstverständlich von allen Schülern, die aus ihren Fenstern schauen, herzlich begrüßt. Wie auf dem Bild zu sehen ist, soll der rechte Gebäudeflügel mit den Mitteln von Jambo Bukoba fertiggestellt werden. Die 25% Eigenbeteiligung der Schulen, die sie in Form von Baumaterialien oder Geld aufwenden können stellt in diesem Fall der Rohbau dar.
Auch die Stadtbauingenieurin ist vor ort und nimmt alle notwendigen Bauschritte auf, damit sie diese kalkulieren kann. Wir fahren zurück und das Autofahren fühlt sich wie immer wie eine Achterbahnfahrt an. Wir übernachten in einem kirchlichen Gästehaus. Wir laufen noch ein bisschen durch die Stadt, die gefühlt nicht mehr als 5000 Einwohner hat und aus 2 großen Straßen besteht, die Bukoba mit dem Rest Tansanias verbindet. Der Morgen am Mittwoch beginnt laut. Trotz all der Vorteile, die ein kirchliches Gästehaus bringt (Preis, Frühstück) gibt es einen entscheidenden Nachteil: Die Kirchenglocken beginnen täglich um 6 Uhr zu schlagen. Generell spielt Kirche und Religion eine viel größere Rolle, als in Deutschland. Ich werde sicherlich ausführlich darüber schreiben, jedoch will ich mir erst ein detailliertes Bild davon machen.
Nach dem wohl besten und günstigsten Fruchtsalat meines Lebens fahren wir mit einem Taxi(!) nach Hause. Da dieses auf der Rückfahrt ist, nimmt es umgerechnet 5 Euro für 170 Kilometer. Ein weiterer Preis, den man auch hier bezahlen muss, ist der Platz: In einen kleinen Toyota passen insgesamt 8 Leute- das ist die Erfahrung die ich machen konnte. Eigentlich wollten wir noch nach Muleba (welches auf dem Weg liegt), aber der Education Officer sagt uns kurzfristig ab. Angekommen in Bukoba, ziehe ich mich schnell um und gehe mit Konstantin zum Fußball. So langsam gewöhnen wir uns an den Platz und auch meine Kondition wird besser.
Wie schon geschrieben, befinde ich mich in Mitten meiner dritten Woche in Tansania. Auf der einen Seite vermisse ich Deutschland und mein zu Hause ein wenig, aber auf der anderen überwiegenden Seite freue ich mich einfach auf weitere 49 Wochen in Tansania mit den anderen Freiwilligen, vielen weiteren Erfahrungen und tansanischen Freunden. Ich werde schon oft in der Stadt gegrüßt, kenne meine favorisierten Marktverkäufer und die Hälfte der Piki-Fahrer. Ich glaube es ist wichtig, sich einfach erst einmal in dieser Kultur treiben zu lassen und man sollte nicht versuchen, mit dem deutschen Prinzipiendenken an die Geschehnisse heranzutreten. Ich werde noch eine lange Zeit brauchen, bis sich auch mein Denken an das Tansanische Lebensgefühl und die Kultur angepasst hat, jedoch befinde ich mich auf einem guten Weg dahin;)
Verehrter Herr Messerschmidt, mit Freuden lese ich, dass es euch und den Anderen gut geht. Ein sehr unterhaltsamer Blog, weiter so und die besten Grüße an KonSophTin!
Hochachtungsvoll Maxie
Ich lese deinen Blog unglaublich gerne und freue mich, dass es dir so gut geht 🙂
Ich denke viel an dich und freue mich so viel über deinen Aufenthalt zu erfahren!
Hallo Luca,
wie du vielleicht weißt, befinden wir Q1 Schüler uns momentan im Praktikum. Ich bin in Shanghai bei Dürr uns habe dadurch gerade deinen sehr interessanten Blog gefunden. Mich freut es, mal etwas von dir zu hören und erst recht so etwas schönes. Zeig den Kindern in Tansania weiterhin, was du auf dem Berg fußballerisch alles gelernt hast und hab weiterhin viel Spaß.
Hallo Aris,
wie ists denn so in Shanghai?
Es freut mich, dass du meinen Blog verfolgst und ich wünsche dir eine grandiose Praktikumszeit;)
Liebster Luca,
ich finde die Fotos aus deinem Alltag dort wirklich beeindruckend und freue mich, dass es dir Spaß macht und du bereit bist zu helfen!
Allein der Eindruck, den diese Bilder hier bei mir erwecken, ist schon toll und wenn man so im Uni-Trott festhängt, dann wünscht man sich schon das eine oder andere Mal, man könnte ebenfalls etwas spannendes erleben und solche Erfahrungen sammeln. Lass es dir gut gehen!
Bis bald
Anna