Wie schon gesagt: Der Regen ist in Bukoba angekommen und bleibt auch erst einmal dort. Sandra und Tine sind in Kigali und besichtigen eine Tanzgruppe von Straßenkindern. Gonzaga ist am Dienstag nach Südafrika gefahren, um dort an einer Konferenz teilzunehmen. Konstantin und ich sind somit alleine im Jambo Haus. Da Konstantin immer noch nicht arbeiten kann, überlegen wir, welche Projekte wir zusätzlich in Bukoba starten können. Wir sammeln einige Ideen und versuchen sie mit den Jambo-Schwerpunkten (Sport, Kinder und Gesundheit) zu verbinden. Nach dem erfolgreichen Brainstorming stehen zwei gute Projekt-Ideen fest, welchen wir in den nächsten Wochen nachgehen wollen. Kurz beschriben sind das ein Fußballturnier zwischen für Bukobas Primary- und Secondary- Schools. Die zweite Idee ist das Ausstatten von Schulen mit Wasserfiltern, damit Kinder während der Schule und dem Sport die Möglichkeit haben, ausreichend zu trinken. Wie gesagt: Die Ideen stehen schon. Es bedarf aber noch einiges an Arbeit, um diese zu realisieren.
Am Freitag fahre ich in ein kleines Dorf im Distrikt Muleba. Die Kishoju Schule war eine der Finalisten im letzten Jahr und hat somit eine Schulrenovierung gewonnen. Jambo Bukoba hilft dabei, 60 neue Schultische zu bauen. Diese sind besonders notwendig, da bei einer Klassenstärke von durchschnittlich 50 Schülern nicht genügend Schulbänke vorhanden sind. Ich fahre um 7 Uhr in Bukoba los und werde von einer netten Lehrerin der Schule am „Busbahnhof“ in Muleba abgeholt. Sie ist Sportlehrerin und nahm vor wenigen Monaten an dem Jambo Bukoba Workshop für Lehrer teil. Mit reichlicher Verspätung und eingeschlafenden Beinen kommen wir in dem nochmals 30 Km entfernten an. Es regnet auch hier in Strömen und man hat das Gefühl, dass die Welt untergeht. Die Straßen und Wege sind weder befahr- noch betretbar und das Laufen ist eine wahre Rutschpartie (ich habe mich wirklich hingelegt). Das erstaunliche ist jedoch, dass 5 Minuten nachdem es aufhört zu regnen, das gesamte Wasser im Boden vertrocknet ist. Die Sportlehrerin stellt mich erst ihrem Kolegium vor. Danach gehen wir zu dem Schreiner, der die Tische herstellt. 14 Tische sind schon angefertigt und es benötigt laut dem Schreiner eine weitere Woche. Wahrscheinlich werden es vier, aber das ist in diesem Fall nicht weiter schlimm.
Zurück in der Schule, holt die Lehrerin alle (!) Kinder aus ihren Klassen und spielt mit ihnen Sportspiele, die Jambo Bukoba in den Workshops vermittelt. Ein Spiel heißt „Ukimwi upo“. Hierbei müssen die Schüler mit Stöcken den Satz „AIDS ist hier“ schreiben und werden so spielerisch über die Gefahren von AIDS und HIV aufgeklärt. Nach weiteren Spielen singen ca. 300 Kinder das Jambo Bukoba Lied. Es ist atemberaubend und einfach nur schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder dabei haben. Nach zwei Stunden Schulbesuch fahre ich zurück nach Bukoba. Der Busfahrer entscheidet spontan, in einen anderen Ort zu fahren und somit kann ich einen Großteil auf einem Roller zurücklegen. Angekommen in Bukoba beginnt unser Wochenende. Nach wie vor ohne Strom und Wasser genießen wir ein regnerisches Wochenende. Wir gehen zum Strand, spielen Fußball und ich bearbeite die Briefwahl.
In der nächsten Woche haben wir unseren Intensivsprachkurs. Ich freue mich auf eine weitere Woche. Ich bin nunmehr einen Monat in Tansania und füge mich hier immer besser ein. Ich bin gespannt wie lange die Regenzeit anhält, aber Regen tut auch mal gut.