2. Adventswoche

„Sport has the power to change the world“ (Nelson Mandela)

Als ich am Freitagmorgen die Nachricht von Nelson (Madiba) Mandelas Tod höre, bin ich sehr gerührt. Seine Aussage bildet für mich eine Hauptmotivation in der Arbeit mit Kindern. Sport hilft Kindern, ihre Sorgen für eine kurze Zeit zu vergessen und fördert viele wertebildende Funktionen: Teamgeist, Gleichberechtigung, Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und viele mehr. Der Tod Nelson Mandelas wird hier in Bukoba eher gelassen hingenommen. Die Fahnen hängen auf Halbmast und die Fernsehsender übertragen ununterbrochen die Nachricht. Ansonsten verlaufen das Leben und auch meine letzte Woche in einer unberührten Normalität:

Strömender Regen

Neben den zu erledigenden Büroarbeiten spiele ich heute erneut Rugby. Die Mitspieler sind immer andere und dadurch sind meiner Trainerqualitäten ziemlich gefordert. Es beschränkt sich wie die letzten Male auf die Regeln und ein paar Passübungen. Am morgigen Dienstag steht mein erstes Fußballspiel in der dritten tansanischen Fußballiga an. Das Spiel läuft gut, bis ich mir die Schulter auskugle. Nachdem sie wieder drin ist und ich noch 10 Minuten weiterspiele, werde ich ausgewechselt. Es hat sich vieles im Vergleich zu Deutschland geändert- nur mein Verletzungspech bleibt das gleiche.

Am Mittwoch stünden eigentlich unsere letzten Bonanzas in Missenyi an, jedoch fahre ich ins Krankenhaus. Sjoerd, ein holländischer Arzt und Freund checkt das Röntgenbild und kann keine Fraktur erkennen- Glück im Unglück.

Bonanza Missenyi

Am Freitag fahre ich in die Karwoshe Primary School in Bukoba, um die Fortschritte unserer Renovierungsarbeiten zu sehen. Es ist echt enorm, wie schnell die Bauarbeiten voran gehen. In den nächsten zwei Wochen sollen die Bauarbeiten fertiggestellt sein.

Bauarbeiten Karwoshe Primary School Bauarbeiten Karwoshe Primary School

Wie ich schon angekündigt habe: Die Woche war nicht die spannenste, aber ich habe dennoch viel erlebt- zum Beispiel ein Krankenhaus von innen:) Am Sonntag gibt es noch eine Situation, die vieles über das Zusammenleben in Bukoba aussagt: Direkt neben der Moshee, in der gerade ein Prediger durch die Lautsprecher spricht, sind Boxen aufgebaut, aus denen christliche Weihnachtsmusik gespielt wird. Dieser enorme Kontrast macht einem bewusst, dass unterschiedliche Religionen nicht überall Konflikte bedingen. Es wäre naiv zu behaupten, es gibt keine Konflikte der verschiedenen Religionen in Bukoba. Dennoch ist es faszinierend, wie das Zusammenleben in den meisten Situationen von Akzeptanz und Toleranz geprägt ist. Vor jedem Fußballspiel beten christliche und muslimische Spieler zusammen- nur zu einem unterschiedlichen Gott. Manchmal werde ich in die Mitte gebeten, um ein Gebet zu sprechen. Es ist eine enorme Ehre, unabhängig von meiner latent atheistischen Haltung, das Gebet zu sprechen.

Bonanza Missenyi

Es ist der zweite Advent und ich habe so langsam eingesehen, dass der Weihnachtsfunke vermutlich nicht so recht überspringen wird. Dennoch haben wir vor, das Weihnachtsfest als große Freiwilligengemeinschaft in Bukoba zu zelebrieren.

Bonanza Missenyi Bonanza Missenyi Strömender Regen

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