Nach dem sowohl anstrengenden, als auch ereignisreichen Workshop unter der Sonne Biharamulos, steht uns eine Woche bevor, in der wir vor allem im Büro arbeiten. Wir schreiben Reporte über die Arbeit, schneiden das Video für den Workshop und kaufen verschiedene Sachen für das Haus ein. So zum Beispiel einen Generator und eine Wasserpumpe. Es ist seit nunmehr 7 Monaten am Wochenende in der Regel kein Strom vorhanden. Um unabhängiger zu werden und auch schnell handeln zu können, wenn es zum Beispiel um die Kommunikation nach Deutschland geht, schaffen wir uns einen Generator an. Ebenso ist das Wasser in regelmäßigen Abständen nicht mehr da, weil der Wasserdruck zu gering ist.
Damit die kommenden Freiwilligen und Praktikanten aus Deutschland nicht mehr nach Dar es Salaam fahren müssen (1400 Km, oder 30 Stunden mit dem Bus), um ein Visum zu bekommen, kläre ich mit dem Immigration Office verschiedene Möglichkeiten ab. Über unsere Kontakte zu der Verwaltung in Bukoba ist es unter Umständen sogar möglich, keine 550 Dollar für ein Arbeitsvisum zu bezahlen, was natürlich überragend wäre. Selbstverständlich finde ich es nicht schlimm ein Arbeitsvisum zu erheben, um Geld in die klammen Kassen des Landes zu bringen, jedoch sind 550 Dollar für einen einjährigen Freiwilligendienst meiner Meinung nach deutlich zu viel.
Ohne es bemerkt zu haben, befinden wir uns so langsam in der großen Regenzeit, welche bis Ende April anhalten soll: Sprich es gibt schlagartige Regengüsse und Unwetter. In Bukoba trifft das Unwetter fast täglich am Morgen ein. Es kommt sogar des Öfteren vor, dass uns die Sicherung rausfliegt, weil ein Blitz eingeschlagen hat. Am Freitag, den 14. besuchen uns Maike, Emil und Lea, Freiwillige aus der Kagera Region. Es hat natürlich seine Vorteile in einer etwas größeren Stadt zu leben, jedoch frage ich mich manchmal, ob es nicht noch interessanter wäre in einem kleinen Dorf zu leben, mit schlechtem Internet und ohne stetige Elektrizität. Aber ich bin sicherlich nicht unglücklich darüber, dass ich in Bukoba gelandet bin.
Nachdem ich ein erfolgreiches Spiel meiner Lilien (SV Darmstadt 98) verfolgt habe, kochen wir für Walter und Kristine zu Abend. Aufgrund Ihres Abschieds gibt es ein Drei-Gänge-Menü und sie zeigen uns via Beamer einige Bilder von ihrer Safari, auf welche wir uns sehr freuen und gespannt sind. Kristine und Walter sind Gastprofessoren an der hiesigen Uni und wir haben uns des Öfteren getroffen und schöne Abende erlebt. Nach dem Essen geht es schnell ins Bett, weil Sonntags die langwierige Fahrt nach Ngara ansteht. Dort findet ab Montag Morgen unser nächster Lehrerworkshop statt.
Nach einer viel zu kurzen Nacht starten wir morgens um 7 Uhr. Gestresst kommen wir am Busbahnhof an und vor lauter Eile, haben wir die Laptoptasche stehen gelassen. Wo?- Keine Ahnung… Ich renne daraufhin zum Taxifahrer, informiere den ganzen Bahnhof und spreche schon Finderlöhne aus, während Alina nach Hause fährt und die Tasche zum Glück dort vorfindet. Jetzt sind wir wenigstens wach und der Adrenalinpegel auf dem für einen Sonntagmorgen unüblichen Maximum. Der Bus startet nicht wie geplant um 8 sondern um 11, aber auf diese Verspätungen stellt man sich nach einer gewissen Zeit ein und somit holen wir alle noch ein wenig den Schlaf nach. Wir steigen in Biharamulo um und es geht direkt nach Ngara. Um 18 Uhr, sprich nach 10 Stunden, kommen wir erschöpft in Ngara an und trinken mit Gregor, einem Freiwilligen aus Ngara, noch ein kühles Bier zum Entspannen. Wie der Workshop verläuft und was wir in der nächsten Woche erleben, erfahrt ihr in wenigen Tagen auf meinem Blog 😉