Ein wichtiger Bestandteil von Jambo Bukoba sind die Lehrerausbildungen „Lifeskills through Games“ in der Region Kagera. In diesen wird Grundschullehrern gezeigt, wie sie Ihren Sportunterricht planen und viele verschiedene Spiele ohne große Mittel organisieren können. Durch das Integrieren wichtiger Botschaften in die Spiele soll es den Lehrern gelingen, soziale Fähigkeiten zu fördern und Themen wie zum Beispiel AIDS/Hiv spielerisch zu vermitteln. Der dieswöchige Workshop findet in dem 70 Km entfernten Muleba statt. Wir treffen den District Education Officer (DEO), der mit uns in den Stadtteil Nshamba fährt. Der Weg und die ganze Landschaft ist voller Staub und Sand.
Nach einer kleinen Pause aufgrund einer Kuhherde (siehe Bild) geht es weiter durch Bananenplantagen und Zuckerrohr.
Aufgrund des Wartens im Office kommen wir eine halbe Stunde zu spät an der Schule an. Dort steht uns ein kleinerRaum mit Schulbänken zur Verfügung. Insgesamt nehmen 31 Lehrer an dem einwöchigen Workshop teil. Einige sind anfangs sehr kritisch, lassen sich aber recht schnell durch die Spiele begeistern. Der Coach Sweetbret beginnt mit einem großen Theorieteil, der die Wichtigkeit von Sport für Kinder behandelt. Auffallend sind die Handygeräusche, die ca. alle 5 Minuten erklingen. In Tansania ist es völlig normal auch während Meetings an sein Handy zu gehen, jedoch wird dies bei dem Workshop unterlassen.
Während den Pausen gehen wir (Sandra, Tine und ich) mit den Fußbällen auf das Feld und begeistern gefühlt 300 Kinder.
Nach dem ersten Coachingtag (14Uhr) gibt es eine Diskussion, die durch einige Teilnehmer angestoßen wird. Grund hierfür ist, dass die Lehrer während dieser Woche weder Gehalt noch Pendlerkosten erstattet bekommen, obwohl der DEO dieses zugesagt hatte. Gonzaga macht relativ schnell klar, dass Jambo Bukoba darauf keinen Einfluss hat und auch die Kosten nicht übernehmen kann. Die Diskussion dauert 2 Stunden und hinterlässt anschließend frustrierte Gesichter. Doch das gute: Am nächsten Tag sind trotzdem alle Lehrer an Ort und Stelle. Manche zwar 2 Stunden zu spät, aber so ist das halt.
Das Coaching verläuft sehr gut und den Lehrern werden auf theoretischer und praktischer Basis viele wichtige Inhalte vermittelt. Auch die Freude der Kinder, wenn wir die Bälle und Seile rausholen ist ungebremst. Fakt ist, dass afrikanische Grundschulkinder sehr schnell sind und ich nahezu keine Chance hatte, an den Ball zu kommen. Das Lachen der Kinder rührt mich sehr und ich bin fasziniert davon, wie Sie es schaffen Ihre Sorgen zummindest für kurze Zeit vergessen können.
Der Donnerstag beginnt mit einem riesen Wolkenbruch. 5 Minuten nachdem es aufgehört hat ist das Wasser wieder vollkommen vertrocknet und wir beginnen mit Fußballübungen. Am Abend sind wir mit einigen Lehrern in einem Restaurant. Der letzte Tag beginnt wie die anderen auch mit 2 Km Fußweg zur Schule. Heute leiten Sandra, Tine und ich den Erste Hilfe Kurs. Zum Schluss müssen die Lehrer einen praktischen Test absolvieren, den alle bestehen. Nach der Verabschiedung und dem Überreichen der Zertifikate geht es wieder nach Bukoba. Bis auf eine Reifenpanne und den anschließenden Wechsel läuft dann alles gut bei der Heimfahrt:)
Es war eine anstrengende aber vor allem spaßige Woche mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Am Wochenende werde ich mit den anderen Freiwilligen Bukoba erkunden und dann geht es nächste Woche weiter.